Interview mit dem Kellerbauleiter
Keller oder Bodenplatte? | Andreas Vranits
Wie lange dauert der Kellerbau auf der Baustelle?
Dieses ist abhängig von der Konstruktion. Ein ganz normaler Keller bei den richtigen Witterungsbedingungen ca. 2 Wochen. Haben wir mit zusätzlichen Betonier-Abschnitten oder Abfangungen zu tun, so muss diese Zeit entsprechend verlängert werden. Dann kann es sein, dass 6 Wochen knapp werden.
Was ist beim Kellerbau zu beachten?
Teilunterkellerungen vermeiden. Der Kostennutzenfaktor spricht nicht immer dafür und wir kommen nie wieder an die Kellerwand, welche überspannt wird. Lichthöfe im flachen Gelände sind zu vermeiden. Wenn die Entscheidung zwischen Keller und Bodenplatte noch nicht getroffen wurde und das Grundstück beide Varianten zulässt, empfiehlt sich meist eher, das Haus größer zu bauen und auf einen Keller zu verzichten. Die Kosten für Wasserhaltung, Erdentsorgung und Verbau sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen.
Welche Kosten kommen beim Keller auf mich zu?
Der Keller und Erdbau an sich. Je nach Boden- und Wasserverhältnisse kann dieses abweichen. Eventuell benötigt der Keller eine Auftriebssicherung + zusätzlichen Erdbau. Eventuell muss der Erdbauer einen Verbau, Wasserhaltung oder eine spezielle Entsorgung des Erdmaterials in Rechnung stellen.
Da wir keine Häuser von der Stange bauen, kann hier keine Standardantwort gegeben werden. Um eine Aussage zu treffen, braucht man zusätzliche Informationen: Baugrundgutachten, Baugrundanalyse, geplantes Gebäude, örtliche Gegebenheiten usw.
Wann wird ein Bodengutachten benötigt, was wird geprüft und wann, wo und von wem muss es beantragt werden?
In einem Baugrundgutachten wird unter anderem festgehalten, welche Bodenschichten zu erwarten sind, welche Tragfähigkeit der Baugrund bietet und welche Wasserverhältnisse auf dem Grundstück zu finden sind. Die Grundstücke sind nicht alle gleich zu bewerten, das bedeutet, je mehr detaillierte Informationen bekannt sind, umso genauer und zielgerichteter kann die Bewertung des Baugrundes erfolgen. Ein Baugrundgutachten wird seit 2014 immer benötigt.
Für den Kunden dient die Untersuchung als eine Absicherung vor unvorhersehbaren Kosten. Die entstehenden Folgekosten können bereits im Voraus ermittelt werden und teilweise sogar verhindert werden. Das Baugrundgutachten ist nicht nur für die Bauherren interessant, sondern ist auch für die Steuerung betriebsinterner Prozesse zwingend erforderlich. Der Architekt benötigt die Informationen als Grundlage für die Erstellung seiner Planungsunterlagen. Der Projektleiter benötigt die Informationen des Gutachtens, um die Baukosten zu erheben und um eventuelle Mehrkosten dem Kunden mitzuteilen. Auch die Statik Abteilung kann die Kennzahlen erst ermitteln, wenn die Angaben der Bodenbeschaffenheit vorliegen. Erst durch das Baugrundgutachten werden die Erkenntnisse zum Grundwasservorkommen bekannt. Diese sind besonders wichtig für die Kellerkonstruktion.
Wenn Sie ein LUXHAUS mit einer Gründung über LUXHAUS kaufen, ist das Baugrundgutachten inkludiert.
Sollten Sie Ihre Gründung bauseitig machen, müssen Sie sich selbst um das Bodengutachten bemühen. Die Baufamilie trägt die Verantwortung für den von ihnen bereitgestellten Baugrund – ein Baugrundgutachten ist daher dringend zu empfehlen! Bei Fragen hierzu stehen wir Ihnen natürlich gerne zur Verfügung.
Wohin geht der Trend: Bodenplatte oder Keller?
Bei dieser Frage teilt sich Deutschland. Tendenziell werden etwas mehr Bodenplatten gebaut. Die Keller nehmen im Süden zu. Im Norden werden vermehrt Bodenplatten gebaut. Auch das Verhältnis Stadt zu Land ist ein Indikator. In Ballungszentren werden mehr Keller als Bodenplatten gebaut. Auf Grund der Investitions-unterschiede und unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten sollte jeder Bauherr selber entscheiden.
Wie ist eine Bodenplatte aufgebaut?
Es gibt unterschiedlichste Konstruktionen. In der LUXHAUS Baubeschreibung Keller / Bodenplatte beschreiben wir eine elastisch gebettete Bodenplatte mit Frostschürzen. Mit dieser Konstruktion haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht. Unsere Bodenplatten sind 20 cm stark können aber je nach Belastung und Untergrundverhältnissen bis auf 30 cm angepasst werden. Auch der Wechsel von einer Frostschürze zu einem Streifenfundament ist kein Problem. Diese Bodenplatte bietet den Tragwerksplaner die Möglichkeiten Ihr Haus auf Ihren Baugrund zu gründen.
Kategorie Interview