Interview mit Adrien Hurnungee
Kräutergarten anlegen
In diesem Blogbeitrag nimmt Sie der Koch-Profi und Kräuterfan Adrien Hurnungee mit auf eine kulinarische Reise ins Land der Kräuter. Im Interview hat er uns verraten, welche Kräuter er unbedingt im Garten haben muss und wie man ein Kräuterbeet sinnvoll anlegt:
Welche Kräuter sollte man im Garten haben?
Die klassischen Kräuterarten wie Petersilie, Schnittlauch, Dill, Salbei und Basilikum kennt jeder. Das sollte natürlich nie im Kräutergarten fehlen. Aber ein Kräutergarten kann sehr vielfältig sein. Deswegen möchte ich heute auf interessante, gesunde und leckere Kräuter, die ich selbst im Garten habe, eingehen.
- Portulak
Portulak sieht eigentlich aus wie Unkraut, ist aber ein wertvolles, gesundes, bekömmliches Kraut für unsere Küche. Portulak ist dickfleischig, saftig erfrischend und angenehm säuerlich, leicht an eine Zitrone erinnernd und knackig wie eine Gurke. Der Stängel schmeckt leicht scharf. Man kann ihn gut im Salat verwenden. Portulak hat viel Vitamin C und ist reich an Omega-3-Fettsäuren, er hat zudem ein höheres Omega 3 Level als manche Fischöle.
Portulak ist auch ein ausgezeichnetes Mittel, um das Herzkreislaufsystem zu stärken und schlechtes Cholesterin im Körper wird gesenkt. Es hat dazu eine beruhigende Wirkung auf die Blutgefäße und kann den Blutdruck senken. Zudem hilft er auch bei Gewichtverlust. Portulak ist voller Nährstoffe, hat wenig Kalorien und ist sättigt. Portulak wirkt auch entzündungshemmend und ist gut für den Darm, aber auch für unsere Haut.
- Rosmarin
Rosmarin ist einfach zu pflegen, im Winter sowie im Sommer immergrün und das ganze Jahr verfügbar für unsere Küche. Rosmarin eignet sich zum Würzen unterschiedlicher Speisen, z. B. im Sommer bei einem Barbecue als Marinade zu Fisch und Fleisch oder auch Grillgemüse.
Auch die Blüten und getrockneten Blätter des Rosmarins sind, aufgebrüht im Tee, eine hervorragende gesunde Alternative zum Kaffee, denn der Rosmarin-Tee regt das Herz- und Kreislaufsystem an und fördert den Appetit und die Verdauung.
- Kraut der Unsterblichkeit (Jiaogulan)
Ich habe dieses Kraut auch in meinem Garten, es ist sehr gesund und hat eine dem Ginseng ähnliche, aber viel intensivere immunstärkende, blutdrucksenkende Wirkung. Dazu stärkt es das Herz, senkt den Blutzuckerspiegel, Blutfette und den Cholesterinspiegel. Der Geschmack ist lakritzartig. Die getrockneten Blätter können gut als Tee oder frische Limonade im Sommer zubereitet werden. Die jungen Blätter können in einem Smoothie z.B. mit frischen Beeren verwendet werden. Auch einem Salat können die Blätter beigemischt oder auch einfach pur verzehrt werden, schon allein der Gesundheit wegen lohnt sich der Genuss dieses Krauts.
- Echter Lorbeer
Lorbeer ist natürlich sehr bekannt. Schon die Kaiser, Dichter und Götter banden sich die glänzend immergrünen Blätter um die Stirn als Zeichen des Ruhms und des Friedens.
Der typisch pikante Geschmack eignet sich zum Würzen von Fleisch, Kartoffeln, Eintöpfen und Saucen, Dessert oder für ein Salatdressing.
Als kulinarisches Heilmittel schafft es Lorbeer, den Glucose- und Cholesterinspiegel von Menschen mit Diabetes zu regulieren und kann Nierensteine vorbeugen. Zudem kann der echte Lorbeer auch nachgewiesen stark beruhigend wirken.
Vorsicht bei der Dosierung der Lorbeerblätter in den Speisen, selbst im getrockneten Zustand haben Lorbeerblätter noch eine enorme Würzkraft. Am besten sollten die Blätter von Beginn an mit gegart werden. Vor dem Garen die Blätter etwas einreißen, damit sich die ätherischen Öle in den Speisen besser entfalten können.
Sie können auch den getrockneten Lorbeer räuchern. Der aromatische Rauch hat einen beruhigten Einfluss auf Ihr Gemüt und die Atmung.
Was muss ich beim Kräutergarten beachten?
Viele Kräuter sind eher anspruchslos und pflegeleicht.
Trotzdem sollten ein passender Standort und die Einhaltung der Fruchtfolge bei der Planung des Kräutergartens beachtet werden. Dazu gilt schon bei der Planung zu berücksichtigen, dass im eigenen Kräutergarten nur Kräuter eingepflanzt werden sollten, die letztendlich auch verzehrt bzw. als Heilpflanzen genutzt werden!
Der Standort sollte mindesten fünf Stunden Sonneneinstrahlung bekommen, am besten in Südlage, damit die Kräuter gut gedeihen und sich ihre Aromastoffe richtig entfalten können. Wärme und Sonne sind gut fürs Aroma.
Auch ein Windschutz fördert eine gute Ernte. Die Böden sollten humusreich und wasserdurchlässig sein.
Gegossen werden sollten die Kräuter am frühen Vormittag, wenn die Sonne noch nicht zu stark scheint, das Wasser kann sonst die Kräuter verbrennen oder in den Abendstunden, wenn die Sonne langsam untergeht.
Die meisten Kräuter benötigen nicht allzu viel Wasser, außer z.B. Petersilie, Schnittlauch und Kümmel. Es gilt für den Gärtner im Zusammenhang mit dem Gießen darauf zu achten, dass die Bodenoberfläche eines Kräutergartens immer gleichmäßig locker bleibt, denn verkrustete Oberflächen lassen nicht mehr genügend Wasser zu den Kräuterwurzeln durchdringen, daher mit einer kleinen Gartenharke stets die Bodenoberfläche etwas auflockern.
Wie lege ich meinen Kräutergarten richtig an?
Ein Kräutergarten kann überall angelegt werden, wo es sonnig und windgeschützt ist, also im heimischen Garten oder auch auf dem Balkon. Aber das Anlegen eines Kräutergartens und den Standort sollte man gut durchdenken. Viele Kräutersorten mögen eine direkte Sonneneinstrahlung, manche aber auch ein wenig Schatten, was durch eine benachbarte Staudenpflanze oder auch einen kleinen Baum hervorragend realisiert werden kann.
Ungünstig zur Anlage eines Kräuterbeetes sind schwere oder sandhaltige Bodenarten. Der Boden sollte immer gut wasserdurchlässig sein. Wer schlichtweg nur diese Erde im Garten vorfindet, kann durch Düngung und biologische Zusätze die Struktur sowie den Nährstoffgehalt verbessern. Aber immer daran denken, dass weniger Düngen in jedem Fall mehr ist. Insbesondere stickstoffhaltige Zusätze lassen Kräuter im Garten schneller wachsen, wodurch sie weniger aromatisch schmecken. Bei nährstoffreicher Humuserde reicht es reifen Kompost im Frühjahr in den Boden einzuarbeiten. Die Lage und Bodenqualität bestimmen auch die Feuchte der Gartenerde.
Ein Kräutergarten benötigt normalerweise wenig Wasser, weil humusreiche Erde die Restfeuchtigkeit hält. Sandige Böden verlangen hingegen mehr Nässe, da das Wasser nicht ausreichend gespeichert wird. Mulch kann jedoch die Verdunstung verhindern. Damit die Feuchtigkeit leichter in die Gartenerde gelangt, bietet sich die regelmäßige Bodenbearbeitung mit der Hacke an. Dennoch muss man in der sonnenreichen Zeit häufiger gießen.
Wo pflanze ich am besten die Kräuter?
Die Anpflanzung der Kräuter kann auf dem Balkon, im Hochbeet oder auch im Garten erfolgen. Der Kräutergarten sollte einfach erreichbar sein, damit die Kräuter jederzeit während des Kochens frisch geerntet werden können.
Wie bereits beschrieben, am besten an einem sonnigen und vorzugsweise windgeschützten Platz.
Welche Kräuter können zusammen gepflanzt werden?
Wer vorhat, einen Kräutergarten anzulegen, muss dabei Pflanzen mit ähnlicher Kulturdauer und Bedürfnissen zusammenzubringen.
Basilikum verträgt sich mit fast allen anderen Kräutern, er schützt sogar seine Nachbarn vor Mehltau und weißen Fliegen. Rosmarin fördert dazu das Wachstum von Basilikum. Rosmarin verträgt sich auch gut mit Thymian, Lavendel, Salbei und Bohnenkraut. Thymian und Oregano benötigen wenig Wasser und Nährstoffe, daher können diese beiden Kräuter gut zusammen angepflanzt werden. Thymian verträgt sich mit Borretsch, Fenchel, Estragon, Koriander und mediterranen Kräutern.
Koriander und Petersilie können ebenfalls zusammen angelegt werden, denn diese Gewächse belegen für längere Zeit das Beet. In diesem Falle bieten sich Extrabeete an. Salbei fördert das Wachstum von Oregano und Bohnenkraut.
Adrien Hurnungee | experimentell, innovativ, passioniert und in kreativer Höchstform
Sein Credo frei nach Pablo Picasso, lautet: „Lerne die Regeln wie ein Profi, damit Du sie wie ein Künstler brechen kannst“. So betitelt die aktuelle Ausgabe des Fachmagazins BEST CHEFS Adrien Hurnungee.
Adrien ist auf dem Inselparadies Mauritius geboren und lebt mittlerweile in Mittelhessen am berühmten Keltengrab und lebt dort für seinen kulinarischen Traum: Kochen und Experimentieren für einen ehrlichen und gesunden Genuss.
Adrien Hurnungee enthüllt mit Ihnen die Geheimnisse und Kräfte, die die Natur birgt. Mit Freude teilt er sein umfassendes Wissen über verschiedenste Wildkräuter und Pflanzen, die eine gesundheitsfördernde oder heilende Wirkung haben. Er selbst ist regelmäßig in der Natur, sammelt, verarbeitet und verwertet verschiedenste wildwachsende Naturprodukte, um sie in seinen außergewöhnlichen Menüs zu servieren.
Auch seine revolutionären Würzmischungen, wie beispielsweise das edle Sanddorn- oder Olivensalz mit wohldosiertem Anteil natürlicher Rohstoffe, unterstützen nicht nur ihr Immunsystem, sondern katapultieren ihre Geschmacksnerven in ein mediterranes oder nordisches Paradies.
Mehr zu den Produkten oder zur Buchung von Adrien Hurnungee finden Sie auf seiner Website: www.adrien-hurnungee.de
Das Küchengespräch mit Adrien Hurnungee finden Sie auf Youtube: https://youtu.be/vx5K0mXyuOY
Kategorie Wohnen