Wie werden wir in 10, 20 oder 40 Jahren wohnen?
Wohnen
Wie werden wir in 10, 20 oder 40 Jahren wohnen?
Wird die globalisierte Welt unsere Vorstellung von „Wohnen“ beeinflussen? Wird das Leben öffentlicher oder werden wir uns in Zukunft stärker ins private Umfeld zurückziehen? Architektur, Raumaufteilung und Einrichtung sind von jeher einem ständigen Wandel unterlegen. Sie passen sich den gesellschaftlichen Anforderungen an, unterliegen technischen Neuerungen, sind Folge von Veränderungen, werden zu Epochen. Doch wie wird die Zukunft unser „Wohnen“ prägen?
Geschützter Raum.
Der eigene Wohnraum ist von Privatheit gekennzeichnet, das grenzt ihn vom öffentlichen Raum ab. Das Recht auf die Unverletzlichkeit der Wohnung ist sogar im Grundgesetz verankert (Artikel 13 Absatz 1 des Grundgesetzes der BRD). Gesetzlich ist der Begriff des Wohnens durch eine auf Dauer angelegte Häuslichkeit, Eigengestaltung der Haushaltsführung und des häuslichen Wirkungskreises sowie Freiwilligkeit des Aufenthalts gekennzeichnet (BVerwG 25. März 1996 – 4B 302.95, BauR 96,676 zitiert nach Wikipedia). So weit, so gut. Doch Wohnen ist viel mehr als der Anspruch, ein Dach über dem Kopf zu haben.
Wohnen ist Interaktion.
Historisch gesehen wird gewohnt, seit die Menschen zumindest zeitweise sesshaft geworden sind. Der Wohnraum dient dem Schutz vor Witterungsbedingungen, der Sicherheit, dem Lagern und Zubereiten von Lebensmitteln und der Körperpflege. Große Bedeutung hat auch ein weiterer Aspekt: Wohnen ist von der Interaktion mit anderen Menschen geprägt. Mit dem kulturellen Wandel haben sich die Zweckmäßigkeit des Zusammenlebens und damit auch die Strukturen der Wohnräume immer wieder an das Leben angepasst. Historiker, Philosophen, Architekten und Politiker beschäftigen sich auf vielschichtige Weise mit dem Thema „Wohnen“ – wie wir bei LUXHAUS natürlich auch, denn Wohnkultur nimmt Einfluss auf unsere Architektur.
Wohnen ist Wohlfühlen.
Die meisten von uns wollen sich wohlfühlen beim Wohnen. Das beginnt mit der Wahl des Wohlfühlhauses, in dem wir uns selbst verwirklichen und in das wir uns jederzeit zurückziehen können. Wenn wir davon sprechen, dass wir irgendwo wohnen, schwingen in der Regel auch die Gedanken an das äußere Umfeld mit, in dem wir uns bewegen. Der Ort, in dem wir leben. Die Geschäfte, in denen wir einkaufen. Die Nachbarschaft, die uns umgibt. Wohnen bedeutet auch in einer Wechselwirkung mit anderen zu agieren. Idealerweise kennt man seine Nachbarn und lädt sie vielleicht ab und zu auf ein Gläschen Wein oder zum Grillen in den Garten ein. Dafür füttern sie die Katze oder gießen die Blumen, wenn man im Urlaub ist. Eventuell befinden sich die Nachbarn in einer ähnlichen Lebensphase wie man selbst: Man feiert zusammen Feste, beherbergt gelegentlich die Gäste des Nachbarn und wenn man zusammen alt geworden ist, teilt man sich den Gärtner, den Koch und den Pflegedienst.
Wohnen mit der Familie.
Ein großer Wohlfühlfaktor mit ausgesprochener Interaktionsgarantie ist die Familie. Sie ist Teil des privaten Refugiums und des Alltags. Man lebt gemeinsam unter einem Dach - zumindest für einen länger angelegten Zeitraum. Jede Generation hat andere „Wohnbedürfnisse“. Bei der Planung des Wohnraumes oder des eigenen Hauses ist es besonders wichtig, ganz genau auf die eigenen Gewohnheiten und die der anderen zu achten. Eine schöne Vorstellung vom Wohnen kann nämlich auch die Einsamkeit oder die Ruhe sein, ein Buch auf der Terrasse zu lesen oder die Sonne im eigenen Garten zu genießen.
Wird die Zukunft unsere Wohnkultur verändern?
Mit dieser Frage beschäftigen sich unsere Architekten und Designer seit je her. Megatrends wie z. B. Globalisierung, Digitalisierung, Individualisierung oder Neo-Ökonomie werden die Gewohnheiten und die Bedürfnisse an das Wohnen ebenso verändern, wie die demographische Entwicklung unserer Gesellschaft. Globalisierung wird lokal erlebt: Bestimmte Arbeiten sind künftig von überall auf der Welt möglich. Wohnen und Arbeit können im eigenen Haus näher aneinanderrücken. Digitalisierung macht einerseits die Haustechnik smarter, weckt andererseits aber auch den Wunsch nach reizarmen Rückzugsorten. Energieeffizienz gewinnt an Bedeutung und Architektur orchestriert die Bedürfnisse der sich wandelnden Familienstruktur. Vielleicht wird sich unsere heutige Vorstellung von „Wohnen“ in der Zukunft komplett verändern. Vielleicht kehren wir auch einmal zu Ursprüngen zurück, die wir längst vergessen glauben – haben Sie schon einmal über Ihre Vorstellung von „Wohnen“ nachgedacht?
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