Schallschutz
Die Tür hinter sich schließen, den Lärm der Welt draußen lassen … Für viele gehört das zum Traum vom eigenen Haus. Tatsächlich ist Schallschutz ein wesentlicher Faktor von Wohnqualität und Wohngesundheit. Was man als Lärm empfindet, ist allerdings ganz subjektiv. Während die einen neben tobenden Kindern oder wummernden Bässen konzentriert arbeiten können, fühlen andere sich schon durch Gespräche in Zimmerlautstärke oder eine laufende Waschmaschine erheblich gestört. Auch Straßenlärm, auf den man wenig Einfluss hat, kann auf Dauer belastend sein oder sogar den Schlaf rauben. Wer ein Haus bauen möchte, denkt also am besten schon früh darüber nach, wie sich die eigenen vier Wände als Ruhezone gestalten lassen.
Wir haben die LUXHAUS „Schallexperten“ gefragt, was man von Anfang an in Sachen Schallschutz bedenken sollte und welche Rolle die Konstruktionsweise eines Hauses dabei spielt.
Welche Arten von Schall sind für Schallschutz in einem Wohnhaus überhaupt relevant?
Wenn es um Schallschutz beim Wohnen geht, sind zwei verschiedene Arten von Schall relevant: Luftschall und Trittschall.
- Der Luftschall spielt bei der Schallübertragung innerhalb eines Stockwerks eine Rolle. Was man hier möglicherweise als „zu laut“ empfindet, wird durch die Wand oder direkt durch die Luft übertragen – zum Beispiel Stimmen, Geschirrgeklapper oder ein laufender Fernseher.
- Der Trittschall hingegen ist die Schallübertragung zwischen Stockwerksebenen, also von oben durch die Decke nach unten. Er ist eine Form von Körperschall: Bauteile werden in Schwingung versetzt. Wenn zum Beispiel im Obergeschoss jemand auf High Heels hin und her geht oder Kinder durch ihr Zimmer toben, kann das je nach Bauweise in den Räumen darunter sehr laut klingen.
Wie verhalten sich unterschiedliche Materialien im Hinblick auf Schall? Was sind in bauphysikalischer Hinsicht die entscheidenden Stellschrauben?
Hier wird es etwas technisch. Prinzipiell gilt: Je schwerer oder biegeweicher das Material ist, desto weniger wird es zum Schwingen angeregt und desto weniger Schall kann es in den nächsten Raum weiterleiten. Bei zu hohem Gewicht des verwendeten Materials (zum Beispiel bei Betondecken) hat man hinsichtlich der Tragfähigkeit keine Reserven.
Bei Leichtbauweise wird das geringere Gewicht, das prinzipiell eine stärkere Schwingung begünstigt, durch das sogenannte „Masse-Feder-Masse-Schwingungssystem“ kompensiert. Das bedeutet, dass zwischen zwei Schalen höherer Masse ein für die Akustik nachgiebiger Abstand (eine so genannte „Feder“) angeordnet wird. Diese Feder dämpft die Schallwellen beim Durchgang zum nächsten Raum.
Bei einer Schallschutz-Wand, wie wir sie in der LUXHAUS Konstruktion haben, sind die Masseschalen die Beplankungen aus OSB- und Gipsplatten und die Feder der Balkenabstand mit der Gefachdämmung.
Bei der Schallschutz-Decke sind die Masseschalen der Fußbodenaufbau auf der Decke und die abgehängte Gipsplatte unter der Decke. Die Federwirkung resultiert vorwiegend aus der Deckenabhängung.
Solche Systeme sind hinsichtlich des Schallschutzes in perfekter Kombination „einstellbar“. Sie können den Schallschutz von Massivbauteilen übertreffen.
Was leistet die LUXHAUS Konstruktion in Sachen Schallschutz?
Der wesentliche Vorteil der LUXHAUS Konstruktion gegenüber dem klassischen einschaligen Aufbau liegt in der Installationsebene und der abgehängten Unterdecke. Damit baut man zusätzliche Schalen zum eigentlichen Bauteil auf, die eine weitere Barriere für den Schalldurchgang bedeuten.
Die Bauteile wurden beim Institut für Bautechnik in Rosenheim geprüft. Für den Schalldämmwert der Wand wurden 50 dB, für die Decke 68 dB im Luftschallschutz und 52 dB für den Trittschallschutz erreicht. Das heißt, dass in der Gesamtkombination aus Wand und Decke der Schall viel länger braucht, um in den Raum darunter gelangen zu können. In der Wahrnehmung der Bewohner bedeutet das gegenüber dem einschaligen System eine Halbierung der Lautstärke.
Weitere Schallschutz-Maßnahmen in einem Wohnhaus: Was bringen sie?
Neben dem Schallschutz durch die Bauweise eines Hauses bieten sich weitere Maßnahmen an, die in erster Linie den Luftschall reduzieren und dadurch zu mehr Wohnkomfort und Wohngesundheit beitragen.
- Schalldichte Türen und Fenster: Je nach Lage des Hauses kann es sinnvoll sein, spezielle Schallschutzfenster oder -türen einbauen zu lassen. Auch schalldichte Innentüren können je nach persönlichem Lärmempfinden zusätzlichen Wohnkomfort bedeuten. So lassen sich zum Beispiel Schlaf- oder Arbeitszimmer in Ruhezonen verwandeln oder einzelne Räume mit besonderer Lärmentwicklung (Fitnessraum, Hauswirtschaftsraum) akustisch abtrennen.
- Raumausstattung: Gerade bei großzügigen offenen Wohnräumen ist es wichtig, nicht nur optisch, sondern auch akustisch getrennte Bereiche zu schaffen, zum Beispiel durch hochflorige Teppiche, Schall schluckende Möbelstoffe, Vorhänge oder Raumteiler.
- Geräuscharme Elektrogeräte: Besonders in Wohnküchen oder den aktuell beliebten offenen Koch-Wohn-Bereichen ist es sinnvoll, auf unnötige Geräuschquellen zu verzichten. Bei Dunstabzug, Spülmaschine, Kühlgeräten & Co. bieten viele Hersteller Varianten mit besonders geringer Geräuschentwicklung an. Auch im Hauswirtschaftsraum arbeitet es sich angenehmer, wenn Waschmaschine und Trockner im Flüstermodus laufen.
- Zentrale Lüftungsanlage: Anders als bei dezentralen Einzelgeräten sitzen die Lüfter im Technikraum. Die Ventile oder Auslässe in den jeweiligen Räumen sind durch einen Schalldämpfer, einen schallgedämmten Verteiler und eine lange Rohrleitung von dem zu belüftenden Raum schalltechnisch entkoppelt. So sind sie akustisch kaum wahrzunehmen.
Um den Schallschutz für Ihr Bauvorhaben im Hinblick auf Ihr individuelles Ruhebedürfnis zu optimieren, gibt es zahlreiche Ansatzpunkte. Von der Planungsphase bis zur Inneneinrichtung müssen Sie in puncto Schalldämmung viele einzelne Entscheidungen treffen. Lassen Sie sich frühzeitig von unseren Schallschutzexperten beraten, wie Sie aus der Vielfalt der Maßnahmen die richtigen auswählen und diese sinnvoll zu Ihrer maßgeschneiderten Ruhe-Oase kombinieren.
Kategorie Bauen